Sabine Reiner hält die Vorarlberger Landesrekorde im Marathon in 2:43:09 Std. (2011), im Halbmarathon in 1:16:21 Std. (2011) und war Vizeweltmeisterin bei der Berglauf-Langdistanz-WM 2012.
Sabine Reiner, Marathon-Staatsmeisterin
Sabine Reiner hält die Vorarlberger Landesrekorde im Marathon in 2:43:09 Std. (2011), im Halbmarathon in 1:16:21 Std. (2011) und war Vizeweltmeisterin bei der Berglauf-Langdistanz-WM 2012.
Sabine Reiner, Marathon-Staatsmeisterin
Als Vizeweltmeisterin im Berglauf-Marathon geben Sie Ihre Erfahrungen in Laufcamps in Lech weiter. Was steht auf dem Stundenplan?
Längst geht es nicht nur ums Laufen. Vielmehr umfasst das Training auch Kräftigung, Koordination und Mobilisation. Zusätzlich zu den Laufeinheiten gibt es viele Übungen zur Lauftechnik und natürlich Yoga.
Warum sind diese Aspekte so wichtig?
Es ist ein Irrtum, dass Läufer durch Krafttraining zu schwer werden. Ich selbst habe gemerkt, dass die Kraft einen schneller werden lässt und die Ermüdungserscheinungen geringer sind. Zudem war ich, seitdem ich regelmäßig Yoga mache, nicht mehr verletzt.
Warum findet das Training gerade in Lech statt?
Es ist einfach ein Paradies. Zudem bietet es sowohl flache als auch hügelige und steile Strecken. Durch die hohe Lage ist es ein gutes Höhentraining.
Zum Training gehören auch Pausen. Wie wichtig sind diese?
Regeneration ist sehr wichtig. Entscheidend ist es auf seinen eigenen Körper zu hören und seine Warnungen nicht zu ignorieren. Neben Pausen ist für eine Weiterentwicklung im Training auch Abwechslung entscheidend, beispielsweise bei der Länge oder Steigung des Laufs.
Ihr Training trägt den Namen „Laufen bewegt“, was genau bewegt es?
Laufen verbindet, es schweißt die Menschen zusammen und kann das Sozialleben positiv beeinflussen. Es ist nicht nur bewegend für den Körper, sondern auch fürs Leben.
Kann diese Verbindung auch Sportmuffel motivieren?
Der gemeinsame Lauf ist sicherlich eine gute Unterstützung, in der Gruppe ist vieles einfacher. Zudem sorgt das gute Körpergefühl für Motivation. Einerseits fühlt man sich besser nach dem Laufen, andererseits verändert sich der Körper positiv. Letztlich können auch Ziele und Trainingspläne für einen größeren Anreiz sorgen.
Was sind die entscheidenden Schritte um mit dem Laufen zu beginnen?
Auf Platz eins stehen gute Laufschuhe, da dürfen die angehenden Läufer wirklich nicht sparen. Die Kleidung sollte atmungsaktiv sein. Mit der passenden Ausstattung kann es dann los gehen, aber bitte langsam. Am Beginn rate ich zu einer Kombination aus Gehen und Laufen. Mit der Zeit wird die Laufzeit dann erhöht.
Wie kamen Sie selbst überhaupt zum Berglaufen?
Das war Zufall. Als ich von Wien nach Vorarlberg zurückgegangen bin, habe ich mit dem Berglaufen begonnen. Zu Beginn war das Ziel vor allem den Kopf nach der Arbeit frei zu bekommen. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich nicht einen Wettkampf mitmachen wolle. Durch mein Talent fürs Berglaufen erzielte ich auf Anhieb schnelle Erfolge.
Hatte das auch negative Effekte?
Ja, durch die Erfolge steigen die Erwartungen der anderen und auch von einem selbst. Es war schwierig nicht den Spaß am Sport zu verlieren und nur noch die Leistung zu sehen. Das ist das entscheidende, die Freude am Sport zu behalten.